😬 Kennst du das? Wenn der Sprint zum Stolperparcours wird
Würde dein Sprint-Wert aufgefressen, wenn du einfach doppelt so viele Entwickler einstellen würdest? Klingt absurd? Trotzdem genau das passiert in vielen Teams – ohne dass es auf den ersten Blick auffällt.
Oder hast du schon mal erlebt, dass…
- ihr einen neuen Sprint startet, aber erstmal noch Bugs aus der letzten Runde beseitigen müsst?
- eine User Story zurückkommt, weil doch was unklar war?
- jemand dich etwas fragt, obwohl alles sorgfältig im Ticket beschrieben war?
- ein Entwickler ein Impediment meldet, aber niemand sich wirklich zuständig fühlt?
- du eine Entscheidung willst, die aber so lange dauert, dass das Sprint-Ziel längst veraltet ist?
- ihr ein Sprint-Ziel vereinbart habt, das bis Sprint-Ende völlig in Vergessenheit gerät?
- du eine Retrospektive mit dem Team machst, und bis zum nächsten Sprint hat sich trotzdem nichts verändert?
- dir das Management sagt, dass sie eigentlich gar nicht agil werden wollen?
Wenn du auch nur eine dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, bist du nicht allein – und das Problem liegt meist tiefer als du denkst.
✨ Hier kommt die überraschende Wahrheit:
Das Problem ist wahrscheinlich nicht, dass dein Team zu wenig arbeitet.
Das Problem ist, dass du User Stories für dein Sprint-Ziel benutzt.
Warum User Stories keine Sprint-Ziele sind
User Stories sind fantastisch, um Anforderungen zu beschreiben. Aber sie sind nie als Arbeitsanweisung oder Zieldefinition für den Sprint gedacht gewesen.
Viele Teams bauen ihren Sprint darauf auf: „Wir schaffen diese User Stories ab“ – und hoffen, damit produktiv zu sein. Mit genügend Entwicklern kann das kurzfristig sogar gut aussehen. Doch diese Denkweise hat einen hohen Preis.
Sie fördert das Abarbeiten von Arbeitspaketen statt echtes, gemeinsames Zielbewusstsein. Das Team rennt von Ticket zu Ticket, ohne wirklich zu wissen, warum. Und das Tempo steigt nicht durch Motivation – sondern durch Druck und Mikromanagement. Das ist so absurd wie Teamgeist mit der Peitsche voranzutreiben.
Was wirklich fehlt: Motivation statt Arbeitsanweisung
Dein Team kann schneller und besser liefern, wenn es für ein echtes Sprint-Ziel motiviert wird – also für ein Ergebnis, das über das bloße „Abhaken“ von User Stories hinausgeht.
Ein Sprint-Ziel sollte inspirieren und fokussieren. Es sollte allen klar machen: „Darum machen wir das. Und so bringt es das Unternehmen voran.“
Dein nächster Schritt
Wenn du noch Sprint-Ziele mit User Stories vereinbarst und nicht weißt, wie du mehr Geschäftsziele erreichst, dann ist es Zeit, deine Sprint-Ziele zu überdenken. Weg von der reinen Abarbeitung, hin zu echten, sinnstiftenden Zielen.
Denn dein Team kann viel mehr, als du denkst – wenn du den Fokus veränderst.